Durchhalten – bald sind Ferien

Noch drei Wochen bis zum Schulschluss und dann sind endlich die langersehnten Sommerferien. Ich merke jetzt jeden Tag immer mehr, wie die Batterien bei jedem einzelnen Familienmitglied sich entleeren und auf Sparmodus schalten.

Meine großen Schulkinder haben noch die letzten Test und Schularbeiten, noch ein Referat bzw. eine Stundenwiederholung, um die Note zu verbessern, obwohl die Luft schon wirklich draußen ist und die Lust zu lernen in den Minus-Bereich wandert. Aber auch den Kindergartenkinder geht es nicht besser. Jeden Morgen beim Aufstehen fragen sie mich: „Wie viele Tage noch bis zum Urlaub?“ Der Countdown läuft also. Mein Mann ist froh, dass in der Arbeit die großen Projekte fast abgeschlossen sind und auch ich merke, dass ich dringend Tapetenwechsel brauche.

Aber es sind noch ca. 30 Tage, die wir überleben müssen, bevor es in den langverdienten Urlaub geht. Was können wir also jetzt schon tun, um nicht in Depression zu verfallen?

1.Vorfreude

Vorfreude ist eine große Kraftquelle. Überlegt gemeinsam als Familie, was ihr gern im Urlaub machen möchtet. Was wünscht sich jeder von Euch in den Ferien? Malt ein großes Plakat, wo jeder seine Wünsche darauf vermerken darf. Bei uns steht oft drauf: Eis essen (zum Frühstück), schwimmen, Burg besichtigen, Freunde besuchen, … Es sind kleine und große Dinge, auf die wir uns freuen und die wir gern gemeinsam unternehmen möchten. Hängt es gut sichtbar in der Wohnung auf. Dadurch werden sie nicht vergessen!

Wir malen auch jedes Jahr ein Plakat über das Urlaubsland, das wir bereisen wollen – und schmökern nette Reiseführer um sich schon ein Bild zu machen, was uns erwartet  bzw. um zu erfahren, ob ein interessanter Ort an unserer Route liegt, den wir gern anschauen möchten. Diese Plätze werden dann auf dem Plakat markiert. Und wenn dann einmal bei mir wirklich ein „bad mood Tag“ kommt, setze ich mich vors Plakat und träume … mir hilft es :o)

2. Im Jetzt leben

Warum aber eigentlich auf den Urlaub warten, um gemeinsam etwas zu unternehmen oder etwas Besonderes zu machen? Warum nicht jetzt? Heute? Wie wäre es mit einem Grillabend unter der Woche nach Schule und Arbeit? Oder nach der Schule mit den Kindern auf ein Eis gehen und dieses genießen? Am Wochenende ist wunderbares Wetter angesagt – raus in die Natur und Vitamin D tanken.

Der Juni ist bei uns durch viele Termine geprägt: hier noch ein Abschlussfest (bei 5 Kindern gibt’s da einige), da noch ein Sommerfest, hier noch ein Geburtstag und dann noch etliche Fußballturniere der Burschen. Deshalb ist es mit den Ausflügen bei uns eher schwieriger – trotzdem versuchen wir hier Urlaubs- und Genussmomente einzubauen – eine spontane Wasserbombenschlacht oder ein Filmabend mit selbstgemachten Popcorn. Oder ein besonderes Wochentagsfrühstück, um gleich positiv in den Tag zu starten. Durch diese besonderen Momente wird der Alltag leichter und die Tage bis zu den langersehnten Sommerferien verfliegen wie im Nu. Und sie geben auch Energie, um dann noch schnell für die Biologiestundenwiederholung zu lernen. Oder wir plaudern gemeinsam über den zu erarbeitenden Stoff für den Sachunterrichtstest.

3. Kleinigkeiten genießen & dankbar sein

Für mich als Mama ist es wichtig, dass ich die kleinen Dinge jeden Tag genießen und schätzen kann. Schweres und Belastendes gibt es zu genüge – also den Blick auf das Positive richten und daran erfreuen! Der Morgenkaffee im Schaukelstuhl oder auf der Terrasse, die köstlichen Beeren, die es nur im Sommer gibt und die ich jetzt liebend gern verspeise, die Hängematte, die auch nur im Sommer im Garten hängt und in der ich hin und wieder ein paar Minuten entspannen darf, beim Autofahren das Fenster ganz runterkurbeln und laut singen oder ein Achterl oder Kracherl zum Tagesabschluss mit meinem Mann, wenn dann die Kleinen im Bett sind. All das sind Genussmomente für mich! Genussmomente, die vielleicht viel zu schnell vergehen und ich sie im Trubel des Alltags zwischen Arbeit, Wäsche waschen, Kochen, Einkaufen, Vokabel abprüfen und Kinderspielen gar nicht merke. Und dann am Abend lasse ich es bewusst werden, wann ich kurze Auszeiten für mich hatte, um Kraft zu tanken und manchmal wundere ich mich, was doch alles möglich war und bin dankbar.

Dankbar aber auch für die Zeit mit den Kindern, für die vielen Feste im Juni, die Konzerte und Matches, wo die unterschiedlichen Talente meiner Kinder in den Vordergrund rücken und mir bewusst wird, welche großartigen Leistungen sie dieses Jahr wieder  vollbracht haben, wieviel sie dazugelernt haben und wie sie gewachsen sind. An dieser Stelle bin ich auch dankbar für alle Lehrer meiner Kinder, von denen sie vieles Lernen und vieles Mitbekommen fürs Leben.

Auch als Familie lassen wir gemeinsam jeden Abend den Tag Revue passieren und überlegen, was heute besonders schön war, wofür wir dankbar sind. Für jeden von uns ist es etwas Anderes: mal ist es etwas Kleines, mal etwas Großes. Die Dankbarkeit lenkt unseren Blick auf das Positive in unserem Leben. Und wir entdecken auch, was dem Anderen Freude gemacht hat, was dem Anderen wichtig ist. Wenn der Tag gut abgeschlossen ist, können wir auch besser zur Ruhe kommen und einschlafen.

Das Motto in diesen letzten Tagen vor den Sommerferien, wo wir dann unsere Akkus ganz aufladen können und uns erholen werden, ist also noch ganz bewusst diese kostbaren Momente genießen und sich an ihnen freuen!