Ich mache mein Kind stark!

Hast Du schon einmal Dein Kind gefragt, ob es gerne mit Dir ein Spiel spielt oder lieber mit Dir einen Obstsalat schneidet? Oder ob es gern mit Dir einen Spaziergang machen möchte oder lieber eine Runde kuschelt?

Warum machen solche Fragen Sinn und vor allem was sollen sie? Mit diesen Fragen an mein Kind kann das Kind entscheiden, was es gerne mit mir machen möchte, es kann entscheiden, welche Art von Liebe es gerade braucht und möchte. Was haben denn diese Fragen mit Liebe zu tun? Kennt ihr die 5 Sprachen der Liebe? Jeder Mensch spricht in einer bestimmten Sprache der Liebe, d.h. jeder von uns zeigt seine Liebe auf eine bestimmte Art und Weise.

Welche sind die 5 Sprachen der Liebe:

Lob & Anerkennung: manche Menschen zeigen ihre Liebe durch Komplimente und Anerkennung und möchten die Liebe anderer auch auf diese Weise erfahren. Sie hören gerne Lob und teilen ihn auch aus. ZB. „Du siehst heute aber toll aus!“

Gemeinsam Zeit: Ungeteilte Aufmerksamkeit, mit jemandem Zeit verbringen – das ist der richtige Weg Liebe zu geben und zu empfangen. Diese Menschen fühlen sich geliebt, wenn ihnen ihr Partner ungeteilte Aufmerksamkeit schenkt (und sei es für 20 Minuten).

Geschenke: Manche Menschen empfangen Liebe gerne durch Geschenke – etwas, das sie in den Händen halten können und ihnen beweist, dass man an sie gedacht hat. So ein Geschenk muss nicht teuer sein …

Praktische Hilfe: Manche Menschen drücken ihre Liebe dadurch aus, dass sie etwas tun, das dem anderen das Leben erleichtert. Sie möchten auch Liebe auf dem gleichen Weg erfahren – sei es durch Kochen einer Mahlzeit, Putzen des Badezimmers oder Reparieren einer Sache.

Körperkontakt, Zärtlichkeit: Manche Menschen möchten Liebe durch Körperkontakt geben und empfangen, sei es durch Küssen, Streicheln, Kuscheln, Umarmen oder Händehalten.

Auch Kinder zeigen uns ihre Liebe auf eine bestimmte Art und Weise, bis zum Alter von 5 Jahren sprechen Kinder in allen Sprachen der Liebe, erst später entwickeln sie eine Lieblingssprache.

Ich kann mein Kind im Alltag besonders gut stärken, wenn ich mit ihm in den fünf Sprachen der Liebe spreche, wenn ich seinen Liebestank umfassend fülle (sowie ich regelmäßig den Tank meines Autos mit Benzin fülle). Konkret heißt das: zärtlich sein, loben, Zeit verbringen, kleine Geschenke machen, helfen – dadurch wird auch das Kind die Sprachen der Liebe erlernen und sich gleichzeitig geliebt und für den Alltag gestärkt fühlen. Unser Kind ist wie eine Blume, dem die Liebe, wie frisches Wasser verabreicht wird – dadurch wird es aufblühen und wunderbare Blüten tragen – ohne unserer Liebe wird die Blume welken.

Ich merke bei unserem noch  4 Jährigen, wie er mit allen Sprachen aufwächst und dadurch blüht… er kommt oft zum Kuscheln oder raufen (ist bei Burschen auch Körperkontakt), über Geschenke freut er sich sehr  und bedankt sich immer für jede Kleinigkeit, gutes Essen ist für ihn etwas ganz besonderes (Mama kocht für mich = Hilfe) und nur mit Mama spielen (ohne das ein anderes Geschwisterl dabei ist) oder Buch lesen ist auch ganz wichtig. Und natürlich darf Lob nicht fehlen – habe ich das gut gemacht?

Also wie wäre es, wenn Du Dein Kind heute fragst:

  • Wollen wir einen Ringkampf machen oder soll ich dir dein Feuerwehrauto reparieren? (Körperkontakt – Hilfsbereitschaft)
  • Möchtest du gern mit mir zum Spielplatz gehen oder soll ich dir schnell Palatschinken machen? (Zweisamkeit – Hilfsbereitschaft)
  • Wollen wir ein Spiel spielen: Das finde ich toll an Dir (jeder sagt dem Anderen, was er toll an dem Anderen findet, was er an ihm schätzt) oder soll ich dir etwas vorlesen (Lob & Anerkennung – Zweisamkeit)

Bei älteren Kindern könnten die Fragen so lauten:

  • Möchtest du zum Geburtstag ein neues Fahrrad oder einen Gutschein für eine kleine Reise mit mir? (Geschenke – Zweisamkeit)
  • Soll ich deinen Computer richten oder wollen wir draußen Basketball/Tischtennis spielen? (Hilfsbereitschaft – Zweisamkeit)
  • Soll ich Dir heute Deine Schultern massieren oder soll ich dir deine Lieblingspizza backen? (Zärtlichkeit – Hilfsbereitschaft)

Ich wünsche Dir viel Freude beim Entdecken der Liebessprache Deines Kindes!